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Im mongolischen Teil des Altai-Gebirges gibt es mehrere Fundstätten mit Felsritzungen, die aus der Zeit von etwa 11 000 v.Chr. bis 800 n.Chr stammen. Diese Petroglyphen geben wertvolle Einblicke in das Leben der Völker, die dieses Gebiet im Laufe der Geschichte besiedelten, weshalb sie 2011 in die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten aufgenommen wurden.
Der mongolische Altai erhebt sich im Grenzgebiet zu China bis zu einer Höhe von über 4 000 Meter. Das schroffe Gebirge ist durchzogen von tief eingeschnittenen Tälern und geprägt von großer Kälte im Winter und starker Hitze im Sommer. Seit vielen Jahrtausenden suchten Menschen in den Tälern Schutz und Weideland. Ab dem 11. Jahrtausend v.Chr. hinterließen verschiedene Völker zahlreiche Felsritzungen, die das Leben dieser Menschen und den Übergang von einer steinzeitlichen Jägergesellschaft zur Viehhaltung und schließlich zur vom Pferd geprägten Nomadenkultur dokumentiert. Die Petroglyphen konzentrieren sich auf drei Fundstätten.
Tsagaan Salaa/Baga Oigor erstreckt sich über 20 Kilometer Länge und mehrere hundert Meter Höhe. Der Komplex besteht aus etwa 100 000 Bildern, die in die Oberfläche von Felswänden und großen Steinen geritzt wurden. Sie stammen vorwiegend aus der ersten Periode und bilden das Leben der steinzeitlichen Jäger in dem zu dieser Zeit noch bewaldeten Gebirge ab. Der Komplex von Tsagaan Gol ist kleiner, aber die Petroglyphen aus der Bronzezeit und frühen Eisenzeit sowie aus dem 7. und 8. Jahrhundert n.Chr., als Turkvölker den Altai besiedelten, sind von herausragender Qualität. Die kleinste Fundstätte ist Aral Tolgoi. Die dort gefundenen Steinritzungen stammen aus der Eiszeit und zählen somit zu den ältesten in ganz Asien.